SCHULE ALS LEBENSRAUM

Jedes Kind ist anders, Begabungen und Neigungen sind verschieden. Damit jedes Kind erfolgreich sein kann, ob es nun einen Förderbedarf hat oder hochbegabt ist, wird es in den Lernprozess einbezogen, wählt das Lernmaterial selbst, wird individuell von den Pädagogen beraten und angeregt. Durch den individuellen Unterricht ist das Leben der Inklusion ohne weitere Maßnahmen möglich.

KINDER BRAUCHEN GEBORGENHEIT

Menschen können nur lernen, wenn sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen. Unsere Pädagogen legen neben den Unterrichtsinhalten größten Wert auf die Beziehung zu den einzelnen Schülern. Die ca. 25 Kinder einer Gruppe behalten in der Regel mindestens 3 Jahre lang ihre beiden Gruppenpädagogen. Diese Gruppenpädagogen führen den fächerübergreifenden Unterricht meist gemeinsam durch und sind dadurch den ganzen Tag mit ihren Schülerinnen und Schülern zusammen. Der enge und langjährige Kontakt ermöglicht den schnellen Aufbau guter Beziehungen und gibt allen Kindern Geborgenheit und Sicherheit. Besonders wichtig wird diese Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen, um auch in der Pubertät einen Lernerfolg zu ermöglichen – Fehler machen gehört zum Lernen, ist nicht peinlich oder ehrenrührig und kann eine intakte Beziehung nicht zerstören.

KINDER BRAUCHEN ANREGUNG

In einer Umgebung, in der Arbeitsmaterialien zum Lernen und Forschen mit unterschiedlichen Themen, in individuellen Schwierigkeitsgraden und unterschiedlichen Arbeitsformen angeboten werden, erfahren Schülerinnen und Schüler Anregung und Herausforderung. Diese sind nicht auf das Schulgebäude allein bezogen, sondern führen die Schüler, je älter sie werden, umso häufiger zu außerschulischen Lernorten.

KINDER WOLLEN AKTIV SEIN

Kinder wollen und müssen sich bewegen, auch im Unterricht. Unsere Schüler suchen sich für ihre freie Stillarbeit ihren eigenen Arbeitsplatz, der auch durchaus auf dem Teppich im Flur sein darf. Im Sommer wird häufig draußen auf der Terrasse gearbeitet. Auch während der Arbeitsphasen ist Bewegung möglich, z. B. um weitere Materialien zu besorgen, die Toilette aufzusuchen oder etwas zu trinken. Sport und Schwimmen werden im Rahmen des Unterrichts angeboten. Das Außengelände des Stifts Tilbeck bietet viele Bewegungsmöglichkeiten, die sowohl im Unterricht als auch in den Pausen ausgiebig genutzt werden.

KINDER WOLLEN ANTWORTEN

Kinder kommen mit einer unbändigen Neugierde in die Schule. Diese Neugierde wollen wir bis zum Abitur erhalten. Dazu gehört, Fragen zuzulassen, sie aber auch nicht sofort zu beantworten, sondern sich gemeinsam auf den Weg zu einer Antwort zu machen. Schüler werden nicht zugetextet mit Inhalten, die sie gar nicht wissen wollen, sondern angehalten, ihren Fragen nachzugehen. Der Vernetzte Unterricht provoziert Fragen nach Zusammenhängen und Beziehungen.

KINDER ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG

Unsere Schüler werden zu starken Persönlichkeiten, zu verantwortungsbewussten Mitgliedern unserer demokratischen Gesellschaft. Bereits beginnend in der Grundschule wird Verantwortung gelebt: die Gruppensprecher beider Schulen bilden ein großes Schulparlament, das mit eigenem Budget eigenverantwortliche Entscheidungen treffen darf. Schulpräsidenten werden von allen Schülerinnen und Schülern alle 2 Jahre gewählt.

Durch den Standort im Stift Tilbeck bietet sich schon früh das Leben von Verantwortung im Rahmen von Projekten an. Bereits zu Beginn der Sekundarstufe I werden Projekte zur Mitarbeit in den Wohngruppen gelebt. Mit zunehmendem Alter der Kinder verlagert sich das Projekt Verantwortung weiter zu außerschulischen Lernorten, z. B. zu sozialen Einrichtungen wie KiTas oder Altenheimen.

Vor dem in der 9. Jahrgangsstufe üblichen Berufspraktikum gehen unsere Schülerinnen und Schüler für ein Schulhalbjahr 1 x wöchentlich in ein Handwerkspraktikum, um die Arbeitswelt zu erleben. Etwas sehr Besonderes ist das Projekt „Herausforderung“ für 10tKlässler: Gruppen von Schülern sind
10 Tage lang unterwegs, um sich (fast) ohne finanzielle Mittel speziellen Herausforderungen zu stellen.

Von klein auf lernen unsere Schüler, Verantwortung für ihr eigenes Tun und ihre eigene Arbeit zu übernehmen. Das ermöglicht bei den Jugendlichen eine hohe Selbstständigkeit in der Studierzeit. Die Jugendlichen sind es daher schon gewohnt, ihre Arbeit wie in einem Berufsalltag zu organisieren.