SO LERNEN WIR

» Das hat mit Kuschelpädagogik nichts zu tun «

Wir unterrichten Kinder, keine Fächer und arbeiten individuell ohne Frontalunterricht. Unsere Schüler lernen über verschiedene Unterrichtselemente. In der freien Stillarbeit bzw. Studierzeit arbeitet jeder selbstständig an seinem eigenen Thema. Im vernetzten Unterricht wird über mehrere Wochen in der gesamten Gruppe fächerübergreifend an einem Thema geforscht. Der Morgenkreis hilft beim gemeinsamen Start in den Tag.
Über Expertenarbeiten wird schon in jungen Jahren Präsentieren geübt. Außerschulische Lernorte bieten zunehmend Anregungen fürs Leben.

FREIE STILLARBEIT /
STUDIERZEIT

 

Die freie Stillarbeit, oder bei den Größeren die Studierzeit, verdanken wir der Pädagogik Maria Montessoris, die die Individualität des Kindes im Mittelpunkt jedes pädagogischen Bemühens sieht. Mit Hilfe einer „Vorbereiteten Umgebung“ werden die Kinder an die selbstständige und eigenverantwortliche Arbeit herangeführt. Die sonst im Unterricht verbreitete Konsumhaltung der Schüler wird damit überwunden: in Eigenverantwortung wählen die Kinder ihr Arbeitsthema, ihre Arbeits- und Zeiteinteilung, ihren Arbeitsort und auch ihren Arbeitspartner.

Somit arbeiten die Schülerinnen und Schüler still

  • an dem Thema, das sie gerade hochspannend finden,
  • mit ausreichend Raum und Zeit, um Erfolgserlebnisse zu
    spüren
  • ohne einen verordneten Wechsel nach 45 Minuten,
  • allein oder in Gruppen
  • am Tisch im Gruppenraum, auf dem Teppich im Flur, mit oder ohne Laptop oder iPad,
  • in jedem Fall aber hochkonzentriert und mit Arbeitseifer

Um zu gewährleisten, dass die notwendigen Themen des Lehrplans umfassend von jedem bearbeitet werden, greifen die Pädagogen beim einzelnen Kind bei Bedarf in der Auswahl der Lerninhalte begleitend ein. Die erreichten Kompetenzen werden für jedes Kind einzeln dokumentiert.

» Wenn man eine Schule in die Zukunft bringen will, muss man als Erstes ein Taschentuch zwischen Klöppel und Glocke der Schulklingel tun. «
Alfred Hinz, ehemaliger Leiter der Bodenseeschule

VERNETZTER UNTERRICHT

 

Kinder und Jugendliche brauchen eine ganzheitliche Erziehung und Bildung. Die Lerninhalte sind als ganzheitliche Erscheinungsform der Wirklichkeit zu sehen, deren Aufteilung in einzelne Fächer eher Verwirrung stiftet als Erkenntnisse vermittelt.

Im Vernetzten Unterricht wird über mehrere Wochen in einer „Epoche“ gemeinsam an einem Thema gearbeitet – dabei werden fächerübergeifend Kompetenzen erworben, die über die rein fachorientierten Lerninhalte weit hinaus gehen. Am Ende einer jeden Epoche steht ein Abschluss in Form einer von den Gruppen vorbereiteten Veranstaltung – Ausstellungen, Vorträge, ein Gottesdienst, Experimentierstationen, Wettbewerbe…. Zu diesem Epochenabschluss werden in der Regel die Eltern eingeladen.

» Vernetztes Denken ist nachhaltig. «
Alfred Hinz, ehemaliger Leiter der Bodenseeschule

MORGENKREIS

 

Der Morgenkreis ist eines der Schulrituale, das Orientierungshilfe bietet und der Schulkultur in besonderer Weise dient. Im täglichen Sitzkreis werden die schulischen Lernprozesse ergänzt um assoziatives und kreatives Schauen. Hier wir gefragt: Wie ist das, was wir betrachten, mit anderem verknüpft und vernetzt? Wo gibt es Wechselwirkungen?

» Rituale bringen Sicherheit, der Mensch braucht Rituale. «
Alfred Hinz, ehemaliger Leiter der Bodenseeschule

EXPERTENARBEITEN

 

Unsere Kinder beginnen schon früh, meistens bereits in der ersten Jahrgangsstufe, mit der eigenständigen Erarbeitung eines selbst gewählten Themas. Die Themen variieren in bunter Vielfalt: vom Ritter über alte Märchen und Dinosaurier reicht die Palette über Fußball oder Eishockey bis hin zu schwarzen Löchern oder der chinesischen Mauer. Die Gruppenpädagogen helfen dem Schüler / der Schülerin, unterstützt durch Checklisten, bei der Recherche und Dokumentation z. B. eines Vortrags, eines Quiz oder einer geführten Ausstellung. Nach Abschluss aller Vorbereitungen halten die Schüler ihren ersten Vortrag bereits vor 100 interessierten Kindern und Erwachsenen.

AUSSERSCHULISCHE LERNORTE
UND JÄHRLICHE SCHULFAHRT

 

Wir sind davon überzeugt, dass Lernen umso wirksamer ist, je mehr es an Erfahrung, (Selbst-)Erprobung und Bewährung im Ernstfall, also im richtigen Leben, gebunden ist. Einseitig kognitives Lernen reicht nicht aus: „paper and pencil“ sind wichtige Hilfsmittel, aber schlechte Lehrmeister.

Im Rahmen unseres Schulkonzeptes sind wir bemüht, mit den Kindern so oft wie möglich außerschulische Lernorte aufzusuchen.
Dazu gehören kurze Ausflüge, z. B. in den naheliegenden Wald, genauso wie Tagesausflüge zu interessanten Orten der näheren Umgebung. Ebenso ist die jährliche Schulfahrt mit 3 – 4 Übernachtungen Teil unseres Schulkonzeptes.

Je älter die Schüler werden, desto häufiger werden Lernorte außerhalb der Schule genutzt: im Projekt „Verantwortung“ zur Stärkung des sozialen Miteinanders, im Projekt „Handwerk“ zum Erleben der täglichen Arbeit in einem Betrieb oder in Vollzeit-Praktika mit dem Ziel der Berufsorientierung, im Projekt „Herausforderung“ zum Wachsen an sich selbst.

LEISTUNGSBEWERTUNG

 

Bei der Bewertung von Leistung geht es nicht in erster Linie darum, Fehler zu finden oder Mängel zu tadeln, sondern herauszustellen, was geleistet wurde, was Anerkennung verdient und Lob. Das kann nur individuell auf das einzelne Kind bezogen geschehen und nicht vergleichend. Denn wer sein Bestes gegeben hat, war erfolgreich, gleich auf welcher Leistungsstufe seine Arbeit einzuordnen ist.
Wenn Schüler daran arbeiten, eine bestimmte Kompetenz zu erwerben, entscheiden sie selbst, wann sie sich dem Test stellen, der überprüft, ob die Kompetenz erreicht ist. Gemeinsam mit den Pädagogen wird danach besprochen, wie weit die Arbeit abgeschlossen ist oder wo noch nachgearbeitet werden muss.

Wir sind bis einschließlich zur Jahrgangsstufe 8 notenbefreit. Ein Kind wird also immer nur mit sich selbst verglichen, nie mit anderen. Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten am Schuljahresende Beurteilungen hauptsächlich in textueller Form – ähnlich wie Personalbewertungen in der Wirtschaft. Aus diesen geht genau hervor, was im Schuljahr erreicht worden ist, woran noch zu arbeiten ist und vor allem, welche Erfolge das Schuljahr gebracht hat.

»Anstrengung und Leistung entwickelt sich aus dem Bedürfnis, etwas wissen zu wollen. «
Gertraud Greiling, Gründungsschulleiterin